@Tabeamarie
Hallo,
Dein Problem haben eine ganze Menge Leute, wenn diese mit der Haltung von Garnelen beginnen. Garnelen haben Ihre ganz eigenen Ansprüche und Eigenheiten, teilweise ist das was sich bei der Haltung von Fischen als positiv herausgestellt hat bei der Haltung von Garnelen kontraproduktiv. Deshalb solltest Du vielleicht nicht unbedingt auf das vertrauen, was Fischverkäufer so von sich geben und sei sketisch bei dem was Du für Deine Garnelen als Futter, Pflanzen, Bodengrund... einsetzt. Gerade die großen Aquaristikhersteller, deren Produkte in fast jeder Zoohandlung zu finden sind, überzeugen nach meiner persönlichen Erfahrung mehr durch exorbitante Preise als durch Qualität. Dass diese Produkte trotzdem überall zu finden sind, liegt wohl mehr an der größeren Gewinnspanne für die Händler bei den "Premiumherstellern". Doch nun zu Deinem ursächlichen Problem:
Die Wasserwerte scheinen mir so weit ganz akzeptabel zu sein, allerdings sollte langfristig der PH-Wert doch unter 7 gesenkt werden, da sich dann während der Nitrifikation zumindest kein Ammoniak als Zwischenstufe bilden kann. Gerade in kleinen Becken schwanken die PH-Werte teilweise ganz beträchtlich im Tagesverlauf, was dann sehr schnell zu gravierenden Veränderungen der eigentlich gut funktionierenden Wasserchemie führen kann. Dein kleines Becken ist durch den Einsatz von CO2 ganz besonders gefährdet, deshalb das CO2 bitte unbedingt abschalten, wenn kein Licht zur Verfügung steht. Ggf. einen CO2 Dauertest einsetzen.
Seemandelblätter, Erlenzäpfchen und Eichenlaub einsetzen, die geben kleine Menge an Huminsäuren an das Wasser ab, stabilisieren mit die Wasserwerte und können die in jedem Becken vorhandenen Bakterien im Zaum halten. Garnelen knabbern auch mit Vorliebe daran, weil dies ohnehin ein Teil Ihrer natürlichen Nahrung ist.
Ohnehin klingt für mich Deine Beschreibung nach einem bakteriellen Problem. Garnelen sind gegenüber einer hoher Bakteriendichte sehr empfindlich. Sehr typisch dafür ist, dass Deine Garnelen nach und nach sterben. Garnelen machen sich auf der Suche nach Futter auch schon mal über tote Artgenossen her und fangen sich damit oft eine tödliche Dosis "irgendwelcher" Bakterien ein. Sind Bakterien einmal in einem Aquarium in großer Anzahl vorhanden, ist es meist sehr schwierig den Bakteriendruck schnell genug herunterzubringen. Entsprechend gut und schnell wirksame Medikamente sind allesamt verschreibungspflichtig und somit wohl nicht unbedingt eine Alternative. Probieren könnte man es mit einem bakterienhemmenden Mittel auf Basis von Malachitgrün, allerdings nutzt es bereits befallenen Garnelen wohl kaum mehr. Man kann jedoch das Malachitgrün z.B. mit etwas Spirulinapulver und dekapsulierten Artemiaeiern zu einem zähen Brei vermischen, diesen auf Alufolie aufstreichen und trocknen lassen. Täglich mit einem bestrichenen Stück Folie die Garnelen füttern. Während der Behandlung kein anderes Trockenfutter benutzen. Gleichzeitig auch das Wasser mit Malachitgrün behandeln (Garnelendisco).
Nach der Behandlung helfen langristig nur häufige Wasserwechsel, z.B. täglich 10% vom Gesamtnettovolumen. Eventl. die Behandlung nach ein bis zwei Wochen wiederholen. In kleinen Becken kann man die Effizienz steigern, wenn man abgekochtes Wasser verwendet, vor dem Wasserwechsel dann allerdings die Wasserwerte des Wechselwassers prüfen. Wichtig sind PH-Wert, KH und GH, diese sollten möglichst nah an den Werten des AQ-Wassers liegen. Die Temperatur sollte bis auf ein Grad genau mit der des AQ übereinstimmen. Trotzdem das Wasser nicht zu schnell ins Becken kippen, besser über einen Luftschlauch einlaufen lassen. Eventl. kann der Leitwert des Wechselwassers weitere Anhaltspunkte liefern. Idealerweise liegt dieser bei 25°C Bezugstemperatur sehr Nahe einem Wert von GH x 33. Alles was über diesem Wert gemessen wird, sind Beimegungen die auch nicht immer durch eine Osmoseanlage beseitigt werden können (z.B. Kieselsäure).
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt bei der Garnelenhaltung ist der Nitratgehalt des Wassers, der sollte bei max. 20 mg/L liegen, besser nur knapp über 10 mg/L, weil Nitrat auch ein guter Nährstoff für Algen und Bakterien sein kann. Mit einem täglichen Wasserwechsel wie oben beschrieben bekommt man auch das in den Griff, vorausgesetzt das Wechselwasser ist nitratfrei. Viele Pflanzendünger enthalten Nitrat, obwohl diese damit beworben werden nitratfrei zu sein. Ggf. hilft es auch den Pflanzenwuchs anzukurbeln, z.B. mit einem Kohlenstoffdünger der die CO2-Düngung ergänzt, denn Pflanzen können Nitrat verbrauchen.
Übrigens, ein weiterer Ansatzpunkt könnte vielleicht die von Dir eingepflanzte Anubias sein. Bei Verletzung der Pflanze, z.B. durch das Schneiden oder Trimmen, können Anubiasarten als Reaktion auf die Verletzung Stoffe absondern, die toxisch auf Garnelen wirken. Je kleiner das Becken, desto höher das Risiko.
Noch'n Tip: Falls Du einen Regelheizer einsetzt, solltest Du diesen wöchentlich aus dem Becken nehmen und reinigen und ggf. mit Wasserstoffperoxid abwischen (desinfizieren). Die für Bakterien angenehmen Oberflächentemperaturen machen diese Geräte oft zu wahren Bakterienschleudern.
Das waren jetzt ein paar Ansatzpunkte aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz, vielleicht hilft es Dir ein klein wenig weiter.
Gruß
Rainman
Hallo,
Dein Problem haben eine ganze Menge Leute, wenn diese mit der Haltung von Garnelen beginnen. Garnelen haben Ihre ganz eigenen Ansprüche und Eigenheiten, teilweise ist das was sich bei der Haltung von Fischen als positiv herausgestellt hat bei der Haltung von Garnelen kontraproduktiv. Deshalb solltest Du vielleicht nicht unbedingt auf das vertrauen, was Fischverkäufer so von sich geben und sei sketisch bei dem was Du für Deine Garnelen als Futter, Pflanzen, Bodengrund... einsetzt. Gerade die großen Aquaristikhersteller, deren Produkte in fast jeder Zoohandlung zu finden sind, überzeugen nach meiner persönlichen Erfahrung mehr durch exorbitante Preise als durch Qualität. Dass diese Produkte trotzdem überall zu finden sind, liegt wohl mehr an der größeren Gewinnspanne für die Händler bei den "Premiumherstellern". Doch nun zu Deinem ursächlichen Problem:
Die Wasserwerte scheinen mir so weit ganz akzeptabel zu sein, allerdings sollte langfristig der PH-Wert doch unter 7 gesenkt werden, da sich dann während der Nitrifikation zumindest kein Ammoniak als Zwischenstufe bilden kann. Gerade in kleinen Becken schwanken die PH-Werte teilweise ganz beträchtlich im Tagesverlauf, was dann sehr schnell zu gravierenden Veränderungen der eigentlich gut funktionierenden Wasserchemie führen kann. Dein kleines Becken ist durch den Einsatz von CO2 ganz besonders gefährdet, deshalb das CO2 bitte unbedingt abschalten, wenn kein Licht zur Verfügung steht. Ggf. einen CO2 Dauertest einsetzen.
Seemandelblätter, Erlenzäpfchen und Eichenlaub einsetzen, die geben kleine Menge an Huminsäuren an das Wasser ab, stabilisieren mit die Wasserwerte und können die in jedem Becken vorhandenen Bakterien im Zaum halten. Garnelen knabbern auch mit Vorliebe daran, weil dies ohnehin ein Teil Ihrer natürlichen Nahrung ist.
Ohnehin klingt für mich Deine Beschreibung nach einem bakteriellen Problem. Garnelen sind gegenüber einer hoher Bakteriendichte sehr empfindlich. Sehr typisch dafür ist, dass Deine Garnelen nach und nach sterben. Garnelen machen sich auf der Suche nach Futter auch schon mal über tote Artgenossen her und fangen sich damit oft eine tödliche Dosis "irgendwelcher" Bakterien ein. Sind Bakterien einmal in einem Aquarium in großer Anzahl vorhanden, ist es meist sehr schwierig den Bakteriendruck schnell genug herunterzubringen. Entsprechend gut und schnell wirksame Medikamente sind allesamt verschreibungspflichtig und somit wohl nicht unbedingt eine Alternative. Probieren könnte man es mit einem bakterienhemmenden Mittel auf Basis von Malachitgrün, allerdings nutzt es bereits befallenen Garnelen wohl kaum mehr. Man kann jedoch das Malachitgrün z.B. mit etwas Spirulinapulver und dekapsulierten Artemiaeiern zu einem zähen Brei vermischen, diesen auf Alufolie aufstreichen und trocknen lassen. Täglich mit einem bestrichenen Stück Folie die Garnelen füttern. Während der Behandlung kein anderes Trockenfutter benutzen. Gleichzeitig auch das Wasser mit Malachitgrün behandeln (Garnelendisco).
Nach der Behandlung helfen langristig nur häufige Wasserwechsel, z.B. täglich 10% vom Gesamtnettovolumen. Eventl. die Behandlung nach ein bis zwei Wochen wiederholen. In kleinen Becken kann man die Effizienz steigern, wenn man abgekochtes Wasser verwendet, vor dem Wasserwechsel dann allerdings die Wasserwerte des Wechselwassers prüfen. Wichtig sind PH-Wert, KH und GH, diese sollten möglichst nah an den Werten des AQ-Wassers liegen. Die Temperatur sollte bis auf ein Grad genau mit der des AQ übereinstimmen. Trotzdem das Wasser nicht zu schnell ins Becken kippen, besser über einen Luftschlauch einlaufen lassen. Eventl. kann der Leitwert des Wechselwassers weitere Anhaltspunkte liefern. Idealerweise liegt dieser bei 25°C Bezugstemperatur sehr Nahe einem Wert von GH x 33. Alles was über diesem Wert gemessen wird, sind Beimegungen die auch nicht immer durch eine Osmoseanlage beseitigt werden können (z.B. Kieselsäure).
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt bei der Garnelenhaltung ist der Nitratgehalt des Wassers, der sollte bei max. 20 mg/L liegen, besser nur knapp über 10 mg/L, weil Nitrat auch ein guter Nährstoff für Algen und Bakterien sein kann. Mit einem täglichen Wasserwechsel wie oben beschrieben bekommt man auch das in den Griff, vorausgesetzt das Wechselwasser ist nitratfrei. Viele Pflanzendünger enthalten Nitrat, obwohl diese damit beworben werden nitratfrei zu sein. Ggf. hilft es auch den Pflanzenwuchs anzukurbeln, z.B. mit einem Kohlenstoffdünger der die CO2-Düngung ergänzt, denn Pflanzen können Nitrat verbrauchen.
Übrigens, ein weiterer Ansatzpunkt könnte vielleicht die von Dir eingepflanzte Anubias sein. Bei Verletzung der Pflanze, z.B. durch das Schneiden oder Trimmen, können Anubiasarten als Reaktion auf die Verletzung Stoffe absondern, die toxisch auf Garnelen wirken. Je kleiner das Becken, desto höher das Risiko.
Noch'n Tip: Falls Du einen Regelheizer einsetzt, solltest Du diesen wöchentlich aus dem Becken nehmen und reinigen und ggf. mit Wasserstoffperoxid abwischen (desinfizieren). Die für Bakterien angenehmen Oberflächentemperaturen machen diese Geräte oft zu wahren Bakterienschleudern.
Das waren jetzt ein paar Ansatzpunkte aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz, vielleicht hilft es Dir ein klein wenig weiter.
Gruß
Rainman